27.05.2016:
Fachtagung in Düsseldorf
Am 25.05.2016 fand in Düsseldorf ein Expertenkongress
mit dem Titel EU – Güterverkehrskorridore / Rhein-Alpen-Korridor
„ONE CORRIDOR – ONE STRATEGY!“ statt.
Ausrichter waren die Stadt Düsseldorf und der Deutsche Städtetag. Am Rande der Veranstaltung hatten wir Gelegenheit, unsere immobilienwirtschaftliche Studie an den Deutschen Städtetag - Herrn von Lojewski - zu überreichen.
Ausgewählte Statements aus dieser Veranstaltung:
Deutschland liegt 20 Jahre zurück
Mit Blick auf die Fertigstellungsleistungen in den Niederlanden (Betuve seit mehreren Jahren in Betrieb) und Schweiz (Gotthart-Basistunnel geht jetzt in Betrieb,
NEAT ist bis Ende des Jahrzehnts im wesentlichen betriebsbereit) stellt Hilmar von Lojewski (Deutscher Städtetag) fest, dass wir endlich beginnen müssen, die deutschen Teilstücke der Europäischen
Güterverkehrskorridore nach modernen Standards zu planen und zu bauen. Er stellte das Forderungspapier des Deutschen Städtetages zum Schienenlärm vor und betonte besonders die Notwendigkeit,
Bestandsstrecken nach den gleichen Maßgaben zu ertüchtigen, wie die Neubaustrecken. Die Resolution des Deutschen Städtetages finden Sie hier: Positionen
Billigtransporte werden über externe Kosten erkauft
Rik van Haaren (Pro Rail) und Stefan Ventzke sowie Zuhal Nalbant (beide DB Netz AG) bestätigten, dass der Korridor Rhine-Alpine stärker frequentiert ist, als der Korridor North-Sea - Mediterranean. Grund seien "Market Reasons", also unterschiedliche Trassenpreise. Während der North-Sea - Mediterranean unter anderem unter Lärmaspekten gut ausgebaut ist und dies in die Trassenbenutzung eingepreist ist, wird die deutsche Alternative wesentlich günstiger angeboten. Hier sind noch keine lärmarmen Trassen errichtet worden. Den Preis zahlt die Bevölkerung mit Gesundheitsschäden und die Wirtschaft mit beschädigter Leistungsfähigkeit.
Über das Gesetzliche hinausgehende Maßnahmen auch an Bestandsstrecken möglich
Andreas Rimkus (MdB) betonte besonders die Möglichkeit, dass Bestandsstrecken Europäischer Güterverkehrskorridore wie Neubaustrecken behandelt werden können, wenn gewisse Voraussetzungen gegeben sind. Sofern EU-Mittel eingesetzt werden, um die Leistungsfähigkeit der Strecke zu erhöhen, sei dies wie eine wesentliche Änderung zu werten. Gemäß Bundestagsbeschluss "Menschen- und umweltgerechte Realisierung europäischer Schienennetze" (Drucksache 18/7365) können in solchen Fällen künftig die Grundsätze und Maßstäbe zur Anwendung kommen, die durch den Projektbeirat Rheintalbahn gesetzt worden sind. Er empfiehlt die Schaffung entsprechender Beiräte in den betroffenen Regionen.
Realitätssinn statt Ideologie
Thomas Jarzombek (MdB) hinterfragt, ob der Grundsatz, den Güterverkehr auf die Schiene zu verlagern, sich dauerhaft gegen reale Entwicklungen durchsetzen lässt. Immerhin fällt der Schienengüterverkehr seit Jahren hinter andere andere Systeme zurück. Frachtanteil und Verlademöglichkeiten sind rückläufig, das System läuft zunehmend defizitär. Entwicklungen wie Gigaliner oder fahrerlose LKW sind wahrscheinlich in wenigen Jahren vom Markt durchgesetzt. Wie lässt sich ein Schienengütersystem gegen solche Konkurrenz noch finanzieren?
Mar